Sardinien – eine der „blauen Zonen“ der Welt
Was sind die sog. „blauen Zonen“ und warum gehört Sardinien dazu? Haben die Sarden ein Geheimnis? Warum werden die Menschen auf der Insel so alt?
Die kleine italienische Provinz (in den Regionen Ogliastra und Barbagia, Sardinen) gehört zu einer „Blauen Zone“. So werden die Gegenden weltweit genannt, in denen Menschen besonders alt werden. Die Blauen Zonen heißen so, weil die ersten Forscher/ Demografen die Regionen auf ihrer Weltkarte blau ummanteln, in denen sie einen hohen Prozentsatz an Hundertjährigen fanden. Das Konzept der „Blauen Zone“ basiert auf den Arbeiten von Gianni Pes und Michel Poulain. Das Konzept der „Blauen Zonen“ stützt sich auf folgende Erkenntnis: Nur 10% davon, wie lange ein Mensch lebt, werden von unseren Genen bestimmt – die anderen 90 % von unserem Lebensstil.
Auf den Spuren der Hundertjährigen von Sardinien
Im kleinen italienischen Dörfchen Ovodda gibt es, vor allem bei Männern, eine außergewöhnlich hohe Anzahl an Hundertjährigen. Normalerweise kommen auf fünf hundertjährige Frauen ein hundertjähriger Mann. In den Dörfern auf Sardinien aber ist das Verhältnis schon zwei zu eins, und im gebirgigen Innern der Insel steht es sogar 1:1 zwischen Männern und Frauen (Science, Bd. 291, S. 2074).
Warum die Männer auf Sardinien so alt werden, können die Forscher noch nicht eindeutig sagen. Es lässt sich annehmen, dass der relativ stressfreie und ländliche Lebensstil dafür verantwortlich ist. Einige Sarden behaupten, dass der sardinische Rotwein für das lange Leben verantwortlich sei.
Da wir auch im diesen Jahr eine Fitnessreise auf Sardinien anbieten, möchten wir uns die Provinz Nuoro (Osten Sardiniens) etwas genauer anschauen. Die Provinz Ogliastra liegt ca. 100 km unterhalb vom mimind-Ferienort (Tanaunella/Budoni). Hier erreicht eine erstaunliche Zahl von Männern das Alter von 100 Jahren und mehr. Im Ort Ovodda, der nur gerade 1700 Einwohner hat, lebten 2008 fünf Personen, die 100 Jahre oder mehr zählten. Warum in dieser Region so viele hundertjährige Männer leben ist unklar. Wir haben uns aber mal einige wichtige Faktoren für ein langes Leben angeschaut.
Essen – Wie ernähren sich die Sarden in den kleinen Bergdörfern?
Italienisches Essen wie Pizza & Pasta ist nicht unbedingt gesund. Aber Sardinien ist nun einmal nicht Italien. Dort wo das Langlebigkeitsphänomen auftritt (in den Bergen im zentralen Osten) ernährt man sich von dem was Weiden, Feldern und Gärten hergeben. Wie sagt man so schön: „Tutto autentico„! Alles ist authentisch und wird ohne Einsatz von Chemie produziert.
Trinken die Menschen auf Sardinien auch Alkohol?
Na klar! 😉 Die Sarden trinken gerne ein Glas Rotwein. Aber maßvoll. Der typische Rotwein wird Cannonau gennant. Dieser schwere Rotwein gehört zum Leben der Sarden unbedingt dazu. Einen Bauer auf Sardinien ohne Weinberg wird schwer zu finden sein. Die enthaltenen natürlichen Pflanzenschutzstoffe sind gut für die Gesundheit – vorausgesetzt, die Dosis stimmt.
Wie sieht es mit der Bewegung aus? Wird hier viel auf Fitness & Bewegung geachtet?
Die Sarden in den Bergdörfern (Bauern) sind jeden Tag in Bewegung. Sie integrieren den Sport in ihren Alltag. So laufen sie zum Beispiel sehr viel und arbeiten oft in ihrem Garten.
Wie sieht der Lebensstil in den Bergdörfern aus?
Hier wird viel Wert auf den familiären und gesellschaftlichen Zusammenhalt gelegt, so dass Menschen im Alter ein tragfähiges Netz haben und nicht alleine bleiben. So etwas wie Ruhestand kennt man praktisch nicht. Alle Bewohner nehmen sich regelmäßig Auszeiten (ähnlich wie in den anderen Gegenden der Blauen Zone). Sie versuchen während dieser Zeit den Stress auf ein Minimum zu reduzieren.
Es wird nach seinen Möglichkeiten bis zuletzt weitergearbeitet. Man braucht eine Aufgabe/ einen Grund zu leben, der einen jeden Morgen aufstehen lässt, um etwas Sinnvolles zu tun!
Mein persönliches Fazit – Blauen Zonen
Wie schon in unserer Optimize Your Power Formel beschrieben, sind viel Bewegung, eine gesunde Ernährung, Entspannung und ein freundliches Umfeld wichtig für ein gesundes Leben und kann sich positiv auf unser Lebensalter auswirken. Das ist eigentlich keine neue Erkenntnis. Die Tatsache, dass Buettner nur 5 Blaue Zonen auf der ganzen Welt fand, zeigt, wie viele Menschen sich nicht an diese gesunde Lebensführung halten.
Wissenswertes zum Thema „Blauen Zonen“ und Sardinien:
1. Derzeit wurden 5 Gegenden ausfindig gemacht, in denen der Anteil der über Hundertjährigen außergewöhnlich hoch ist. Diese sind:
- Ein Dorf auf Sardinien
- ein Viertel im japanischen Okinawa,
- Loma Linda (kalifornische Stadt)
- Insel Ikaria (Griechenland)
- Halbinsel Nicoya (Costa-Rica)
2. Älteste Mensch der Welt: Jeanne Calment – Am 4. August 1997 ist sie im Alter von 122 Jahren gestorben.
3. Folgende Produkte dürfen bei den Sarden nicht fehlen: Ziegenmilch, Wein, Saubohnen, Kichererbsen, Mandeln und Fladenbrot oder Sauerteigbrot.
4. Aktiv-Tipp im Osten von Sardinien: Eine der tiefsten Schluchten Europas befindet sich in den Provinzen Ogliastra und Nuoro. Hier lässt sich bei Wanderungen durch das Land der Hundertjährigen die wildeste Natur der Insel bewundern.
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